
Aktueller Stand der Bildung:
57 Millionen Kinder im Grundschulalter besuchen derzeit keine Schule. Mehr als 50% dieser Kinder stammen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara, mehr als 20% stammen aus Ländern in Süd- und Westasien. Im Alter zwischen 10-16 besuchen 69 Millionen Jugendlich weltweit keine Schule. So kommt es, dass weltweit rund 774 Millionen Menschen nicht richtig lesen und schreiben können. Davon sind knapp zwei Drittel Frauen
Digitalisierung und e-Learning:
In Afrika werden Digitalisierung und Vernetzung stark vorangetrieben. Afrika ist der Kontinent mit dem am schnellsten wachsenden Mobilfunkmarkt der Welt. Die Zahl der Handynutzer liegt derzeit bei etwa 600 Millionen und steigt immer weiter. Seit 2006 hat sich die Anzahl der Handynutzer mehr als versechsfacht. Durch den Smartphone-Boom haben viele Menschen die Möglichkeit moderne Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen zu können. Durch die Digitalisierung und den Internetzugang über Smartphones haben die Menschen die Chance, lernfördernde Apps zu nutzen oder jederzeit und überall auf das Lehrmaterial zuzugreifen. In ländlicheren Regionen Afrikas dient das Smartphone als eine Art Ersatz für den Lehrer oder die Lehrerin. Das Lernen mit dem Smartphone wird auch m-Learning genannt, was für Mobile Learning steht. Aufgrund der Tatsache, dass Smartphones in Afrika sehr weit verbreitet sind und auch beispielsweise die bargeldlose Bezahlung über das Smartphone ein normaler Prozess für viele Afrikaner ist, bietet das m-Learning sehr viele Chancen. Über Plattformen wie Global Campus 21 stehen Menschen weltweit abrufbare Lerninhalte zur Verfügung. Aber auch auf nicht schulischer Basis wird die Bevölkerung weitergebildet. Beispielsweise hat SAP eine App entwickelt, mit deren Hilfe die Bauern in Ghana den Vertrieb ihrer Erzeugnisse steuern können. Sie haben Einsicht auf aktuelle Marktpreise und Ertragsmengen. Dies soll dabei helfen, den Bauern einen gerechten Lohn zu ermöglichen.
SOS e-Learning-Zentrum:
Die Stiftung SOS-Kinderdörfer hat zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Verband Deutscher Reeder ein e-Learning-Zentrum in Dschibuti erbaut. Über 60% der Bevölkerung von Dschibuti ist unter 25 Jahre alt, deswegen hat das Land ein enormes Potenzial. Das e-Learning-Zentrum soll sowohl als Ausbildungsstätte, als auch als sozialer Treffpunkt dienen. Es besteht aus drei Seminarräumen, einer digitalen Bibliothek und einem Innenhof für soziale Aktivitäten. Für die meisten Kinder, die neu dazukommen, ist es die erste Erfahrung mit Computern. Viele von ihnen können auch nicht richtig schreiben oder lesen. Die Kinder können mit Hilfe von Computern schneller lesen und schreiben lernen. Die Computer machen es den Kindern leichter, spielerisch die Hürden zu überwinden. Ziel ist es, das die Kinder ihre eigenen Bewerbungen schreiben, neue Sprachen lernen und sich über das Internet weiterbilden. Die Lerninhalte werden von den SOS-Mitarbeitern auf die lokalen Berufsanforderungen ausgelegt, sodass die Kinder optimal vorbereitet werden. In Dschibuti liegt das Hauptaugenmerk auf der Schifffahrtsindustrie.

