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Als Privatpersonen haben wir unterschiedliche Möglichkeiten, uns in unserer Freizeit aus- und weiterzubilden. Wir als Studierende erledigen alles mit unseren Smartphones, Tablets oder Laptops. Ob Vorträge vorbereiten, sich mit Freunden kurzschließen. In der digitalen Gesellschaft ist alles möglich, zeitlich sowie auch ortsunabhängig. Wir wollen mobil sein, wollen uns entwickeln und unsere eigenen Wege einschlagen. Diesen Gedanken kommen Unternehmen zugute, die uns online die Möglichkeiten bieten, uns je nach Interessen aus- und weiterzubilden. Wir als Studierende der Fachhochschule Flensburg beispielsweise nutzen den Online-Servicebetreiber Stud.ip. Auf diesem Portal können wir hochgeladene Dateien unserer Dozenten abrufen, uns mit ihnen und unseren Kommilitonen austauschen. Dies ist ein Beispiel, wie es an fast jeder Hochschule genutzt wird.Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist der Anbieter Babbel, bei dem man online Fremdsprachen neu erlernen oder auch verbessern kann. Desweiteren gibt es Fernstudiengänge wie zum Beispiel von der Studiengemeinschaft Darmstadt, die einen virtuellen Campus „wavelearn“ haben. Doch eine Entwicklung könnte in Zukunft für uns als Studenten an Bedeutung gewinnen, da sie den typischen Frontalunterricht ablösen würde. Die Rede ist von sogenannten Massive Open Online Courses, kurz Moocs. Moocs sind kostenlose digitalisierte Vorlesungen, die von tausenden online verfolgt werden können. Im besten Fall sind sie eine Kombination von Vorlesung und interaktivem Austausch über die Inhalte. Ab einer Teilnehmerzahl von 150 Personengelten sie als „massive“. Grundgedanke hinter diesem aus Amerika stammenden Trend ist es, wie auch bei Open Data, dass erstklassige Bildung überall frei und für jeden verfügbar ist. Dies steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern schafft gleichermaßen Abhilfe des Fachkräftemangelns. Vor allem in Amerika stoßen die Moocs auf große Zustimmung.Nehmen wir an, dass wir als normale Studenten der Fachhochschule Flensburg über Onlineserver an Vorlesungen namhafter Eliteuniversitäten wie u.a.Harvard, Stanford, Princeton und Yale teilnehmen können.

Zu der Idee kam es, als Sebastian von Thrun, damaliger Dozent an der Stanford University, seine Vorlesung zur künstlichen Intelligenz mit einfachen Mitteln digitalisierte und für die Studenten ins Netz stellte. Er wollte damit eine höhere Zuhörerzahl erreichen und nach wenigen Wochen schrieben sich für seine Veranstaltung mehr als 160.000 Studierende ein. Daraufhin gründete einen der ersten MOOC Anbieter UDACITY und weitere folgten (Khan Academy, coursera, edX). Es handelt sich dabei um Ausgründungen von Universitäten, Zusammenschlüsse von Universitäten, Kooperationen von Universitäten und Unternehmen überall auf der Welt. Die Chance wäre die Überwindung kultureller Disparitäten und Herkünfte sowie die Angleichung des Bildungsniveaus. 2006 gründetet der Unternehmer Salman Khan die Non- Profit Lernplattform KHAN ACADEMY mit dem Ziel, jedem Interessierten ein kostenloses Bildungsangebot bereitzustellen. Finanziert werden diese Plattformen durch Inverstoren. Der Student erhält nach Teilnahme an einem Online Kurs eine Teilnahmebescheinigung, jedoch meist ohne Anrechnung der Leistung. Deshalb bieten Anbieter wie zum Beispiel coursera kostenpflichtige Vorlesungen an. Dabei wird die Teilnahmebescheinigung nicht wie gewöhnlich von dem Anbieter selbst, sondern von der dafür verantwortlichen Universität ausgestellt.

Für rund 40 Dollar können die Teilnahmebestätigungen, sogenannte signature tracks, geteilt werden. Um auch die laufenden Kosten decken zu können, besteht die Möglichkeit, dass MOOC Anbieter Lizenz- oder Weiterbildungsverträge mit Firmenkunden abschließen können.

Die Revolution der neuen Art von Vorlesungen schwappte auch nach Deutschland über. Einer der ersten Mooc Anbieter war Iversity, dessen Geschäftsführer Hannes Klöpper ist. Heutzutage sind 600.000 Nutzer registriert und Iversity kooperiert mit 41 Universitäten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:

Ob Mooc jedoch erfolgreich in die Hochschullehre eingebracht werden, hängt davon ab, ob sie in Zukunft zu vollständigen Studiengängen ausgeweitet werden und die Plattformen auch die Akkreditierung erzielen können. Nach einem Zitat von Angela Merkel, hätten Mooc das Potential, weltweit die Hochschullehre zu verändern:

 

„Ich glaube, dass die Online-Lehre ein großer Baustein in der Lehre der Zukunft sein wird. (...) Ich sehe eine Riesenchance darin überall zu lernen, wo auch immer man ist. Man muss nicht immer auf der Schulbank sitzen oder in der Universität im Hörsaal sein; und insofern wird das unser Leben massiv verändern.” (Dr. Angela Merkel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland im Gespräch mit Marcus Riecke von iversity).

 

Auch auf Grund der aktuellen Lage kann man sich vorstellen, dass es mit den großen Abiturjahrgängen einen enormen Ansturm und Wettstreit um die Uniplätze geben wird. Diesen könnte man mit dem Vorantreiben von Mooc eindämmen.

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